Der ganzheitliche Ansatz der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) verbindet körperliche Symptome mit der Art wie wir leben. Die Diagnose wird aus einer Anamnese mit Zungen- & Pulsdiagnostik erstellt. Hier stellen wir diese Diagnostik und einige Behandlungsmethoden vor.
Einige Bereiche in denen heute TCM erfolgreich zur Anwendung kommt:
… spiegelt unser Inneres. Aufgrund verschiedener Kriterien, wie Belag, Farbe, Dicke, Zahnabdrücken oder Punkten kann man auf den inneren Zustand des Körpers einblicken. Die Zunge wird hierfür in verschieden Areale geteilt, die zu bestimmten Organsystemen zählen. So zeigt z.B.: ein dicker gelber Belag – dass Schleim und Hitze im Körper vorhanden sind.
… ist ein sehr wichtiges Werkzeug in der TCM-Diagnostik. Mit der Pulsbelastung wird der Funktionszustand des Patienten beurteilt. Man spürt die Frequenz, Tiefe, Kraft, Geschwindigkeit, Länge, Dicke, Gleichförmigkeit, Rhythmus und Qualität. Diese liefern Informationen über die Lokalisation und den Schweregrad der Erkrankung. Zum Beispiel ein oberflächlicher, schneller, voller Puls für eine Erkältung.
…ist das Stimulieren eines Akupunkturpunktes durch Erwärmung mit Moxakraut. Als Moxakraut wird getrockneter Beifuss verwendet, der, wenn er glimmt, eine milde, angenehme Wärme ausstrahlt. Mit erhitztem Beifußkraut werden bestimmte Punkte am Körper stimuliert.
Die Moxa-Therapie aktiviert Gewebestoffwechsel und die Gewebsdurchblutung, steigert Abwehrkräfte, verbessert Sauerstoffversorgung im Körper, wirkt desinfizierend, wundheilungsfördernd und hat eine beruhigende Wirkung.
Daher eignet sie sich sehr gut bei Verdauungsproblemen, Menstruationsbeschwerden, Rückenschmerzen, rheumatischen Beschwerden, Gelenksverletzungen und auch als Stimmungsaufheller.
Moxa wird u.a. erfolgreich angewendet bei:
Gua-Sha ist eine uralte chinesische Heilmethode, wörtlich übersetzt bedeutet Gua-Sha: Ausschaben (Gua) von Verspannungen mit anschließender Hautrötung (Sha). Sha bedeutet direkt übersetzt Krankheit und Sand und meint sinngemäß einen erhabenen, hirsekornartigen Hautausschlag, der durch Gua Sha als erhabene Hautfärbung in der Hauttoberfläche sichtbar gemacht wird kann. Aus westlich-schulmedizinischer Sicht entspricht Sha den Petechien ( punktförmige Kapillarblutungen in die Haute) und den Ekchymosen (flächenhafte Hautblutungen).
Dabei werden mit einem „Schaber“ aus Wasserbüffelhorn oder Jade die tiefen Muskelregionen, wobei der Stoffwechsel angeregt und Entgiftung des Gewebes gefördert wird. Nach der TCM wird werden dabei vor allem die äußeren pathogenen Faktoren ausgeleitet, sowieQi , Blut und Jin-Ye Körperflüssigkeiten (v.a in den muskulotendinösen Leitbahnen) in Bewegung gesetzt. Weiters wird frisches Qi wird generiert und in die Tiefe geführt und die Stabilisierung der Hautporen zur Vermeidung des weiteren Eindringens von exogenen pathogenen Faktoren angeregt.
Gua Sha wird u.a. erfolgreich angewendet bei:
Man verwendet dazu verschiedene Schröpfköpfe z.B. aus Glas, Metall, Bambus oder auch Acryl. Die Schröpfköpfe werden innen erwärmt und dann zügig auf die schmerzhaften Stellen aufgesetzt. Durch die Wärme entsteht im Inneren des Cups ein Unterdruck wodurch sich der Becher auf der Haut ansaugt. Genauso kann der Unterdruck auch mit einer Pumpe erzeugt werden. Die Folge ist, es kommt zu einer vermehrten Durchblutung, Aktivierung der Meridiane, Auflösung von Stauungen und dadurch zu einer deutlichen Schmerzreduktion. Nach der Behandlung empfindet die behandelte Region als angenehm warm und besser beweglich. Es kommt dabei oft zu blauen Flecken und Rötungen, die aber nach einigen Tagen wieder verschwinden.
Schröpfen wird u.a. erfolgreich angewendet bei:
Die Ohr-Akupunktur ist die junge, europäische Variante der klassischen Körperakupunktur. Sie wurde in den 50er Jahren in Lyon von Dr. Paul Nogier entwickelt. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass vom kleinen, übersichtlichen Ohr der gesamte Körper reflektorisch beeinflusst werden kann. Zusätzlich können verschiedene, verdeckte Krankheitsursachen getestet werden.
„Als Komplementär-Medizinerin sehe ich Yoga und die Traditionelle Chinesische Medizin als meine beiden Säulen, um den Menschen ganzheitlich zu behandeln und Achtsamkeit, sowie Selbstheilung zu fördern.“
Dr. med. Julia Rakus